Einsatz der 256K-RAM-Floppy nach MP 3/88 am Z1013 =================================================== Durch den Einsatz einer RAM-Floppy nach MP 3/88 kann der Z1013 zu einem sehr leistungsfaehigen Rechner ausgebaut werden. Zum einen ist es dadurch moeglich, CP/M-kompatible Software zu nutzen, und zum anderen die Verarbeitungsgeschwindigkeiten bei dieser Software extrem zu steigern. Auch die Nutzung der RAM-Floppy ohne ein CP/M-Betriebssystem ist mit entsprechender Software moeglich, die nur den originalen Monitor mit eventueller Erweite- rung durch den Sprungverteiler (BEEP-Funktion) der IG-HC (AG Z 1013) benoetigt (HEADERDISK). Die Bestueckung der RAM-Floppy kann wahlweise mit oder ohne Hauptspeicher erfolgen, was besonders fuer die Z1013-Nutzer guen- stig ist, die den Hauptspeicher bereits auf 64K aufgeruestet haben. 1. Vollbestueckung fuer Z 1013 ============================== Da es im Z1013 durch das Fehlen des Koppelbusses keine /MEMDI1- und /MEMDI2-Signale gibt, brauchen folgende IC's nicht bestueckt zu werden: D51, D52, D53, D54 und D49 Damit enfallen auch die DIL-Schalter und das Wickelfeld C. Es ist aber unbedingt darauf zu achten, dass die in diesen IC's vorgesehenen Durchkontaktierungen durch entsprechende Draht- bruecken realisiert werden. Dies gilt im besonderen auch fuer das Wickelfeld A, an dem einige Durchkontaktierungen wichtig fuer die Adressierung der RAM-Floppy sind. Um den Rechner auch mit 4 MHz Takt betreiben zu koennen, war es erforderlich, die RC-Kombinationen R33-R36 und C3-C6 im Wert zu aendern: 150 Ohm / 100 pF, C3 musste sogar ganz entfallen. Die RC-Werte der RAM-Floppy (R1/R2, C1/C2) konnten beibehalten werden (390 pF, 180 Ohm). Um den Monitor-EPROM sowie den Bildwiederholspeicher aus dem 64K Hauptspeicher auszublenden, muss durch den Z1013 das /RDY- Signal fuer diesen Speicherbreich erzeugt werden. Dieses Signal an der Bussteckerleiste (C25) ist im Z1013 mit CASG belegt, welches aber am Busstecker in keiner Weise fuer externe Baugruppen benoetigt wird und ausserdem nicht der K1520-Stecker- norm entspricht. Das Signal CASG wird deshalb auf der Z1013- Grundplatine direkt an der Steckerleiste (C25) abgeritzt. An diese Stelle tritt nun das /RDY-Signal, welches folgender- massen erzeugt wird: Entsprechend Bild 1 werden an den Adressdekoder A23 fuenf Dioden mit der Katode an Pin 4,5,6,7,9 angeschlossen, wozu sich am besten Mehrfach-Dioden SAM 65 eignen. Die Anoden der Dioden werden zusammengeschaltet und ueber einem pull-up-Widerstand an +5V gelegt. Der Verbindungspunkt der Dioden-Anoden ist schon das benoetigte /RDY-Signal, welches an das nun freie Pin C25 des Systemsteckers angeschlossen wird. Neben der /RDY-Signalgenerierung muss der auf der Originalplatine vorhandene 16 KByte-RAM inaktiv geschaltet werden. Am einfach- sten erfolgt dies, indem das /CAS-Signal fuer die 16-KByte-IC's vom Ausgang (Pin 6) des IC's A8 getrennt wird und speicherseitig ueber einen Widerstand von 1 KOhm auf +5V gelegt wird. Es wird aber davor gewarnt, die Betriebsspannung der U 256 abzu- schalten, da diese dann den Bus extrem stark belasten. Eine andere Variante besteht darin, den 16 KByte-RAM auf der Grundplatine weiter zu nutzen und diesen im externen 64K-Block mit auszublenden. Das erfolgt, indem das /CAS-Signal der U256 mit noch einer Diode auf die /RDY-Leitung geklemmt wird. Die Katode liegt dazu am /CAS der U256, die Anode am /RDY-Signal. Bei der Wahl der IO-Grund-Adresse der RAM-Floppy muss darauf ge- achtet werden, dass diese nicht mit der unvollstaendigen Dekodie- rung der IO-Adressen der Grundplatine in Konflikt geraten. Da ausserdem die Wahl der IO-Grundadresse im Wickelfeld D einge- schraenkt ist, wurde die 98H (bei einer RF-Karte) bzw. die 58H fuer eine zweite RF-Karte gewaehlt. Dazu sind folgende Verbindun- gen im Wickelfeld D zu realisieren: 1. 98H 29-34, 31-36, 33-30, 35-32, 37-38 2. 58H 29-34, 31-36, 33-30, 35-38, 37-32 Die Verbindung der RF-Karte mit dem Z1013 erfolgt entweder ueber den Erweiterungsbaugruppentraeger, wobei dann ein zweireihiger 58-poliger Steckverbinder benutzt werden muss, oder, was wesent- lich effektiver ist, man verbindet die RF-Karte ueber einen 1:1 Adapterstecker direkt mit dem Busstecker des Z1013. Pro- bleme mit dem dann ungetriebenen Bus entstanden weder bei 2 noch bei 4 MHz Takt. 2. Teilbestueckung der RF-Karte (ohne Hauptspeicher) ==================================================== Wenn der verwendete Z1013 schon mit 64K auf der Grundplatine ausgeruestet ist, kann ein grosser Teil der Bauelemente einge- spart werden. Folgende IC's koennen entfallen: D51, D52, D53, D54, D49, (D46), D47, D48, D45, D54-D61, D43 und D44 D46 kann nur dann entfallen, wenn eine Bruecke zwischen Pin 8 und 9 eingefuegt wird. Weiterhin koennen R22-R29, R31-R47 sowie C3-C6 entfallen. Sehr kritisch ist die Realisierung der Durchkontaktierungen an den nichtbestueckten IC's, was sehr haeufig zu Fehlern fuehrt. Veraenderungen am Z1013 sind bei der Teilbestueckung der RF-Karte nicht notwendig. Sie kann 1:1 an Busstecker des Z1013 ange- schlossen werden. Fuer die IO-Grundadresse gilt das unter Pkt. 1 Gesagte. 3. Inbetriebnahme am Z1013 =========================== Bevor die RF-Karte an den Z1013 angesteckt wird, muss eine gruend- liche Sichtkontrolle aller Loetstellen und Durchkontaktierungen erfolgen. Mit Sicherheit findet man immer wieder noch eine Stel- le, an der man vergessen hat, ein Bauelement von der Bauelemen- teseite her anzuloeten. Es hat sich bewaehrt, die gesamte Platte oder wenigstens die Loetaugen vor allem auf der Bauelementeseite vor dem Bestuecken zu verzinnen. Damit sinkt auch die Gefahr von Haarrissen ganz erheblich. Als erstes empfiehlt es sich, die Stromaufnahme der Platte im Ruhezustand zu messen. Bei einer vollbestueckten Platte liegt die Stromaufnahme etwa bei 0,5 A, bei einer teilbestueckten bei etwa 0,35 A (abhängig von den eingesetzten IC-Typen). Nach dem Aufstecken der Platte (im spannungslosen Zustand!!) muss sich der Rechner wieder ganz normal melden. Danach kann das im Anhang befindliche Testprogramm geladen und gestartet werden (Standort 100H-4B7H, Start: 100H). Werden beim Test alle Sekto- ren und Tracks als fehlerhaft gemeldet, so liegt der Fehler wahrscheinlich in der Adressierung oder im Datenbustreiber bzw. in dessen Ansteuerung. Wird immer ein bestimmter Speicher-IC als fehlerhaft ausgegeben, so kann der IC selbst Bitfehler auf- weisen oder die Zuleitungen zu ihm sind in irgendeiner Weise unterbrochen (meist fehlende Durchkontaktierung). Es kommt auch vor, dass bei jedem Durchlauf ein anderer IC als fehlerhaft er- kannt wird. In diesem Fall liegen meist Refresh-Fehler vor, oder die Betriebsspannung ist durch die nun hoehere Belastung des Netzteils verbrummt bzw. hat nicht die vorgeschriebene Hoehe. Aus Erfahrung kann gesagt werden, dass die Speicher bei einer Spannung von 4,8 V nicht mehr ordentlich laufen (Basteltypen!). ************************************************************* * Beschreibung zum Programm HEADER-DISK 45 * * (c) by Rainer Brosig IG-HC 1/89 * ************************************************************* Standort: E000-E7FFH (mit Puffer) Start: E01BH HEADER-DISK 45 ist ein Programm zur HEADERSAVE-kompatiblen Ver- waltung von max. 2 RAM-Disketten nach MP 3/88. Um die Disk moeg- lichst optimal auszulasten, wurde auf ein Directory verzichtet, sodass die Files sequentiell auf der Floppy, beginnend mit einem HEADERSAVE-kompatiblen Kopf, angelegt sind. Die damit verbunde- nen Suchzeiten sind unmerklich und werden durch die verkuerzte Ladezeit wieder kompensiert. Beim Einschalten des Rechners ist es wichtig, vor dem ersten Be- schreiben der Disk diese komplett zu loeschen (initialisieren). Kommandos HEADER-DISK 45: ------------------------- @R READ - laden File entsprechend abgefragter Filenummer mit Autostart bei Typ=C vom aktuellen Disk @RRR - wie @R, aber Autostartverbot @RN - wie @R, aber nach Name+Typ vom aktuellen Disk @RNN - wie @RN, aber Autostartverbot @R aadr - auf aadr vom aktuellen Disk verschoben laden @RA - wie @R, nur mit zusaetzlicher Umschaltung auf Disk A (@RB->auf Disk B) @W aadr eadr sadr ENT -> Typ+Name WRITE - saven File auf aktuelle Disk @W: - wie @W, aber es wird der alte Kopfinhalt genommen z.B. nach @LLL (!!nach @F ist der Kopf zerstoert!!) @F FILES - Anzeige der Files auf dem aktuellen Disk @FA - wie @F, aber mit zusaetzlicher Zwangsumschaltung des Disk @K KILL - loeschen eines Files entsprechend abgefragter Nummer auf aktuellem Disk @KA - wie @K, aber mit zusaetzlicher Zwangsumschaltung des Disk auf A (B) @KN - wie @K, aber loeschen nach Name+Typ statt nach Nummer @KAG - Komplettloeschung Disk A @KBG - -"- B @A - Umschalten auf Disk A @B - Umschalten auf Disk B Der Aufruf der Unterprogramme erfolgt HEADERSAVE-kompatibel ueber den Sprungverteiler auf E000H. Dabei kann ein auf Adr. E000H stehender HEADERSAVE-Treiber gegen das HEADER-DISK-Pro- gramm ausgetauscht werden, ohne dass Aenderungen am rufenden Programm erfolgen muessen. Bei den Blockroutinen bestehen Ein- schraenkungen bezueglich der max. Groesse des Files auf 64K bzw. es darf die Grenze von FFFFH nicht überschritten werden, da ansonsten ein späteres Laden des Files von der Disk nicht mehr ohne weiteres möglich ist. Die Grundadressen der Disks koennen in E024H (A) und E025H (B) bei Bedarf geaendert werden. Rainer Brosig Ltr. AG Z1013 in der IG-HC