3000 5fff 0000 T ... BASICODE S. 1-9


		BOEK &> CASSETTE

		BASICODE-3



(Auszugsweise Übersetzung aus dem Niederländischen)




	Kluwer Technische Boeken
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Or. S. 9 - 10

BASICODE löst eine Reihe dieser Probleme für Sie.
Dafür wurden drei Schritte getan.
1. In vielen Programmen ist es nicht erforderlich,
   die besonderen Möglichkeiten einer bestimmten
   Art Heim-Computer zu nutzen. BASICODE gibt ei-
   ne Art 'größten gemeinsamen Nenner' für BASIC-
   Instruktionen. Ein Verzeichnis von Anweisungen,
   an das sich wohl jeder BASIC-Interpreter/Über-
   setzer heranwagen kann. Ein Programm, das nur
   dieses verwendet, kann mithin in ziemlich jedem
   Computer arbeiten.

2. Danach erweist sich noch, daß es eine Anzahl
   von Handlungen gibt, die man in einem Programm
   fast nicht entbehren kann. Ein Beispiel, das je-
   den ansprechen wird, ist so etwas Einfaches wie
   das Reinigen des Bildschirmes. Das geht in fast
   jedem Computer anders vor sich. BASICODE gibt ei-
   nen einfachen Umweg an, für Kenner: eine verein-
   barte Subroutine, mit der die Handlung für alle
   Computer auf die gleiche Weise im Programm ver-
   arbeitet werden kann. 

3. Das Wegschreiben auf eine Kassette und das Zu-
   rücklesen der Programme geschieht in ziemlich je-
   dem Computer durch ein Stückchen Programm in Ma-
   schinensprache. Das Anschließen des Kassettenre-
   corders an den Mikroprozessor, das Herz des Com-
   puters, ist so einfach und billig wie nur möglich
   gehalten. Alle Schlaubergereien sitzen im Maschi-
   nensprachprogramm. Das sitzt immer schon im Com-
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-puter, für die Kenner: im ROM. Hierin werden auch
die Tönchen und Rasselgeräusche bestimmt, womit 
die BASIC-Programme auf die Kassette gesetzt wer-
den. Ein anderes Programm für die Untersuchung des 
Kassettenanschlusses, und es wird ein anderes Ge-
räusch aufgenommen.
Für BASICODE ist erstmalig genau vereinbart, was
für Tönchen da gebraucht werden müssen. Danach wur-
de für jeden Computer ein neues Stückchen Maschi-
nensprache gemacht, so daß mit diesen vereinbar-
ten Tönen gelesen und geschrieben werden kann.
Dieses Programm ist ein Bestandteil von dem BASI-
CODE-Übersetzungsprogramm. Das ist unterschiedlich
für jede Art Heim-Computer. Es muß eingelesen wer-
den, ebenso wie ein gewöhnliches Programm dieses 
Computers. Doch danach ist es möglich, ein Pro-
gramm in BASICODE von einer Kassette einzulesen.
Das kann mithin aus einem ganz anderen Computer 
kommen, denn was da auf er Kassette steht, ist
zuvor ganz genau vereinbart worden. So ist es mei-
stens auch gleichzeitig möglich, ein eigenes BA-
SIC-Programm nach diesem BASICODE-Verfahren auf
die Kassette zu setzen.

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2 Die Entwicklung von BASICODE

BASICODE ist eigentlich durch ein Rundfunkprogramm
entstanden. Im Jahre 1979 hat NOS (Nederlands OM-
roep Stichting = Niederländische Rundfunkstiftung)
in dem Funkprogramm 'Hobbyscoop' damit begonnen, Com-
puterprogramm auszustrahlen. Es hat als ein Versuch
begonnen, doch schon bald ging Hans Ianssen, der Be-
treuer dieses Programms für Hobbyisten, dazu über,
allwöchentlich ein Computerprogramm auszustrahlen.
Das war abwechselnd jedesmal für einen anderen der
vier zu jener Zeit wirklich verbreiteten Computer:
Apple II, Exidy, PET (Commodore) und TRS 80 Model-1
(tandy). Es wurde jede Woche ein von Hobbyisten ein-
gesandtes Programm auf 'Studiotape' 'gesaved'. Die-
ses wurde am Ende des Funkprogramms in die Sendung
eingefügt. Den Hörern wurde empfohlen, alles auf den
Kassettenrecorder aufzunehmen und danach das Compu-
terprogramm auf die übliche Weise in den eigenen Com-
puter einzulesen. Die Sendungen wurden betreut durch
das qualitativ ausgezeichnete FM-Sendernetz. Bei ei-
nem störungsfreien Empfang verlief das sehr vernünftig.
Und so hörten die ahnungslosen Hörer jede Woche ein
paar Minuten lang unverständliche und gräßliche Ge-
räusche aus ihrem Rundfunkgerät kommem.

Hans Janssen war durch seine Sendungen mit einer Rei-
he sehr aktiver Computer-Hobbyistenin Kontakt ge-
kommen. Von ihnen bekam er auch viele der Programme,
die ausgestrahlt wurden. Die Probleme, die dieser Art
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des Rundfunksendens anhaften, waren natürlich allen
bekannt. Es war Anfang 1981, als einer von ihnen,
Klaas Robers, Ingenieur im Physikalischen Institut
von Philips, mit einer neuen Idee kam. Dadurch soll-
te es möglich werden, die Computerprogramme so aus-
zustrahlen, daß alle Typen diese einlesen können. Es 
war der Grundgedanke von BASICODE: ein genau verein-
barter Geräusch-Code, um Programme auf eine Kassette
zu bringen, und ein dazugehöriges Hilfsprogramm je
Computer-Typ. Durch eine geschickt ausgewählte Co-
dierung würde ein Programm, das mit etwas Störung
empfangen wird, nur geringfügig verstümmelt sein.
Jeder Computer-Hobbyist in jenen Tagen hatte eine
ausreichende Kenntnis des Programmierens, um diesen
Verstümmelungen abhelfen zu können.
Am Abend des 14. Mai 1981, einem Donnerstag, wurde
eine Anzahl aktiver Hobbyisten zusammengetrommelt,
um die Idee zu erörtern. Jeder von ihnen kannte sei-
nen Computer in- und auswendig. Das war nötig, denn
niemand hatte ganz allein das Wissen, um für eine
andere als seine eigene Maschine die ziemlich kom-
plizierten Maschinensprachroutinen zu erstellen.

Am 11. August hatte NOS eine Pressekonferenz geplant,
um BASICODE weltweit bekannt zu machen. Das war das
erste Mal, daß man wieder zusammenkam, und jeder hat-
te seinen eigenen Computer mitgebracht. Und seht mal
an, das Wunder geschah. Eine Kassette, geschrieben
für eine Marke, wurde einer anderen gegeben und 
konnte so ohne weiteres eingelesen werden. Bei jedem
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hörte man das gleiche Rasselgeräusch, ungeachtet der
Form, der Farbe und des Namens des Computers. Das war's,
wofür gearbeitet worden war. Doch wenn man es gesche-
hen sah und hörte, war es phantastischer als man es 
sich vorgestellt hatte. Durch eine gemeinsame Bemü-
hung war die Sprachbarriere überwunden worden.
Ende September 1981 wurde BASICODE in die Presse ein-
geführt und wurden die ersten Übersetzungsprogramme
über den Rundfunk ausgestrahlt. Nach kurzer Zeit gab
es über zehn Marken/Typen, für die in irgendeiner
Form ein BASICODE-Übersetzungsprogramm erstellt wor-
den war. Es wurden mitunter sehr schöpferisch gefer-
tigte Programme in BASICODE ausgestrahlt.
Es wurde inzwischen Zeit, einmal nachzusehen, was
noch weter zu tun war. In der Praxis arbeitete der 
verwendete Ton-Code problemlos. Die Sendungen lißen
sich überall gut empfangen, und durch das Selbstre-
staurierungsvermögen war eine kleine Störung kein 
Problem. Am schwierigsten war es wohl noch, die ge-
sendeten/ausgestrahlten Programme der eigenen Marke
anzupassen. Durch die Popularisierung des Heim-Com-
puters war der Durchschnittsnutzer weniger gut mit
dem Programmieren vertraut. Die Handreichungen für
den Nutzer hätten eigentlich weiter gehen müssen. Gab
es eine Möglichkeit, es so zu machen, daß die Pro-
gramme ohne weiteres auf allen angeschlossenen Com-
putern laufen konnten?
Am Abend des 30. September 1982 kam - wieder im Ge-
bäude Santbergen in Hilversum - die inzwischen er-
weiterte und ein wenig veränderte BASICODE-Gruppe
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zusammen, um neue Pläne aufzustellen. Klaas Robers
hatte zusammen mit Jochen Herrmann - damals noch Stu-
dent an der Technischen Hochschule Eindhoven - Pläne
ausgearbeitet, um eine Programmstruktur mit festen 
Subroutinen zu erreichen. Im ersten Jahr BASICODE
hatten sich gute Erkenntnisse in beug auf die größ-
ten Engpässe ergeben. Bestimmte Handlungen mußten sich
in den Programmen ausführen lassen. Außerdem hatte
sich herausgestellt, daß einzelne Instruktionen in
BASIC von den verschiedenen Computern etwas anders
behandelt wurden, wie z. B. das Plazieren von Zahlen
auf dem Schirm. Die vorgeschlagene Methode mit genau
definierten Subroutinen konnte die bestehenden Pro-
bleme lösen. Gemeinsam wurden die Zeilenzahlen für
die Standard-Subroutinen ausgewählt. Auch schien es
vernünftig, der Zeilennumerierung innerhalb des Pro-
gramms etwas mehr Beständigkeit zu verleihen. Ins-
besondere von seiten des Schul-/Bildungswesens wur-
de darum gebeten, so daß man etwas leichter den Weg
in ein neu empfangenes Computerprogramm würde finden
können. entschied man sich dafür, fortan von BASICODE-
-2 zu sprechen, wenn die Subroutinen für das Laufen
des Programms erforderlich sind. Die alte Version/
Fassung - ohne diese Erweiterung - sollte unter dem
Naman BASICODE-1 weiterbestehen. Dadurch blieb es 
möglich, Programme unverändert von einer Marke auf
die andere überzuspielen.
Unterdessen wurde auch an einem neuen BASICODE-Buch
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gearbeitet. Anstelle einer Neuauflage des ausverkauf-
ten BASICODE-Buches erschien im Juli 1983 sofort ein
BASICODE-2-Buch, natürlich wieder mit einer Kassette.
Das Protokoll stand vollständig in diesem Buch. Un-
gefähr gleichzeitig mit dem Erscheinen des neuen Bu-
ches wurde BASICODE-2 auf dem Wege über Hobbyscoop
eingeführt. Das Interesse war sehr groß. Zum ersten
Mal war es wirklich möglich, Programme zu fertigen,
die ohne weiteres auf unterschiedlichen Computer-
-Marken/Typen liefen. Das Unterrichts- und Bildungs-
wesen war hell begeistert. Die Einschränkungen, die
BASICODE-2 auferlegte, wogen viel weniger schwer als
der Vorteil der Austauschbarkeit des Programms.

Auch im Ausland begann das Interesse zuzunehmen. An-
geregt durch NOS begannen WDR und BBC mit Sendungen
von BASICODE. In Deutschland ging das auf den Ge-
räuschkanaal des Fernsehens. Die BBC begann auf der
Langwelle mit Sendungen mitten in der Nacht auf Ra-
dio-4. Später zog BASICODE in das englische Radio-1
FM-Sendernetz um. In der Praxis erwies sich die Über-
tragung über Mittelwelle und Langwelle am Abend und
in der Nacht als unbrauchbar für die schnellenBASI-
CODE-Signale. Auch die Kurzwelle läßt sich dafür nicht
verwenden. Jonathan nahm Proben über den 'Weredom-
roep' vor, die dieses bestätigten. Rundfunk-Sende-
Amateure bemerkten, daß die VHF- und UHF-Bänder für
wechselseitigen Austausch digitaler Information über
BASICODE zugeschnitten waren.
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Am 11. Mai 1985 kam die BASICODE-Gruppe wieder in
einem sälchen in einem der Philips-Komplexe in Eind-
hoven zusammen. Jedem war folgendes klar: BASICODE-3
mußte kommen. Eine Anzahl schon lange gewünschter
Dinge mußte durch diese Erweiterung möglich gemacht 
werden. Jochen Herrmann und Jacques Haubrich, Mathe-
matiklehrer in Eindhoven, hatten einen umfangreichen
Vorschlag gemacht. Musik, graphische Möglichkeiten,
inverses Video, Bestände: Es war ganz schön was
hinzugekommen. Es würde nicht leicht sein, aber wir
waren im Laufe der Zeit auch viel weiser geworden.

Seit Mitte 1986 wurden wöchentlich von TROS Program-
me in BASICODE-3 ausgestrahlt. Das geschieht in Zu-
sammenarbeit mit der 'Stichtung (Stiftung) BASICODE'.
Bis Iuli 1987 geschieht das am Mittwoch von 17.41 bis
17.46 auf Radio 5. Jeder/jedekann seine/ihre selbst-
gemachten Programme dem TROS-BASICODE-3, Postbus
(postschließfach) 450, 1200 AL HILVERSUM, anbieten.
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4 Das BASICODE-3-Protokoll

4.1 Einleitung
Dieses Kapitel enthält das offizielle BASICODE-3-
-Protokoll. Dieses Protokoll enthält alle Regeln,
an die man sich halten muß. Ein Programm, das die-
se Regeln nicht erfüllt, ist somit kein gutes BASI-
CODE-3-Programm. Wer ein Programm veröffentlicht,
das dieses Protokoll nicht erfüllt, veröf-
fentlicht somit eigentlich kein BASICODE-3-Programm.
Wer es dann doch BASICODE-3 nennt, macht einen Witz.
Das darf nicht sein. Wenn jemand so etwas wieder-
holt und mit erkennbarer Absicht oder aus reiner
Schludrigkeit tut, so riskiert er dieses und jenes.
BASICODE ist ein gutes System, und niemanden ist da-
mit genützt, daß andere mit schlechten oder unvoll-
ständigen Programmen den guten Naman von BASICODE
verderben. Eventuelle Beschwerden in dieser Hinsicht
bitten wir dem Verleger dieses Buches mitzuteilen.

4.2 Allgemeine Vereinbarungen
Wie wir bereits bemerkten, gibt es Unterschiede in 
den verschiedenen Ausführungen der BASIC-Programmier-
sprache. Um Programme nicht nur austauschen zu können,
sondern auch problemlos bei einem anderen Computer-
-Typ arbeiten zu lassen, wurden im BASICODE-3-Proto-
koll mehrere Regeln festgelegt, die diese Programme
erfüllen müssen: