Texteditor CED (V. 25.10.'87)
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(c) TU Dresden,
Sektion Informationstechnik
WB Computer- und Kommunika-
tionstechnik
Bearbeiter: Goetze,B.
Piepiorra, F.
Weiterentw. Brosig,R. (IZ)
Kurzcharakteristik
Der Texteditor arbeitet in dem
Speicherbereich: (2.4)
100H-FFFH
mit der genauen Aufteilung:
100H-0EDFH Codebereich
0EE0H-0F3AH Datenbereich
ab 0F40H freier Bereich
Er ist dadurch gekennzeichnet,
dass alle Manipulationen im Text
direkt auf dem Bildschirm sicht-
bar werden. Er erlaubt nur ein-
fache Kommandos und Funktionen.
Texte koennen formatiert ueber
eine Druckerschnittstelle
ausgegeben werden.
* der Textspeicher:
Als Textspeicher funktioniert
der Speicherbereich 3000H-DFFFH.
So steht ein Bereich von ueber
45000 Textzeichen zur Verfue-
gung.
Bei gewuenschten Anpassungen
kann die Textanfangsadresse in
der Zelle 133H, die max. End-
adresse in Zelle 135H eingetra-
gen werden.
Alle Zeichenfolgen, die auf der
Anfangsadresse mit einem Zeichen
02H (STX) beginnen, anschlies-
send nur Zeichen im Wertebereich
7FH enthalten und als Abschluss
wieder ein Zeichen 03H (ETX) be-
sitzen bzw. ueber die Obergrenze
des Textspeicherbereiches hinaus
gehen, werden als zu bearbeiten-
der Text erkannt und stehen zur
Veraenderng bzw. Ergaenzung zur
Verfuegung. Wird die Obergrenze
des Textspeichesbereiches ueber-
schritten, wird durch eine Ein-
fuegung eines Zeichens 03H der
ueberstehende Text abgeschnit-
ten.
* allgemeine Funktionen:
Nach Start des Texteditors wird
ein Kommandomodus, durch ein
Menuebild gekennzeichnet, er-
reicht. Dieser zeigt
- den aktuellen Fuellstand des
Textpuffers und
- die gegenwaertige Zeile der
Cursorposition an.
In diesem Modus koennen folgende
Funktionen aufgerufen werden:
- Cursorpositionierung auf Text-
ende, Textanfang oder auf
Zeilennummer
- Markierung von Textstellen und
anschliessendes loeschen des
Textes bis zur Markierung bzw.
des gesamten Textes
- Suchen/Ersetzen von Zeichen-
ketten ohne Steuerzeichen
- Seitenformatiertes Drucken
- Verlassen des Texteditors
zurueck zum Monitor
Nach Abschluss eines Kommandos
bzw. nach Abbruch des Kommando-
modus wird der Bildschirmmodus
(in dem die Textfolge auf dem
Bildschirm erseheint) erreicht.
Hier koennen:
- Zeichenfolgen in den Text ein-
gefuegt,
- Zeichen und Zeichenfolgen vor-
waerts und rueckwaerts ge-
loescht,
- der Cursor zeichenweise,
zeilenweise, seitenweise vor-
waerts und rueckwaerts positio-
niert,
- das Kommando Suchen/Ersetzen
wiederholt und
- der Kommandomodus erreicht
werden.
Folgende Steuerzeichen koennen
neben den alphanumerischen
Zeichen (Kodes 20H bis 7FH) in
den Text eingefuegt werden:
TAB Kodierung 09H Tabulator-
stop jede 8. Spalte
NL Kodierung 1EH Neue Zeile
als Wagenruecklauf/Zeilen-
schaltung
FF Kodierung 0CH Neue Seite
(wird nur beim Druck aus-
gefuehrt, Anz. im Text "^")
!!! ACHTUNG !!!
Jede eingegebene Zeile muss mit
NL nach weniger als 250 Anzeige-
positionen abgeschlossen sein,
um eine ordnungsgemaesse Arbeit
des Texteditors zu gewaehrlei-
sten.
* der Kommandomodus
Im Kommandomodus sind in einem
Menuebild angezeigt, welche
Kommandos durch normale Zeichen-
eingabe aufgerufen werden koen-
nen, auf welcher Zeile sich der
Cursor befindet und wieviele
Zeichen noch in den Textpuffer
eingetragen werden koennen,
bevor eine Fehlerausschrift an-
zeigt, dass das letzte Zeichen
nicht mehr uebernommen werden
konnte. Alle Zeicheneingaben,
die kein Kommando aufrufen,
fuehren zum Abschluss des Kom-
mandomodus und damit zur Rueck-
kehr in den Bildschirmmodus.
Folgende Kommandos koennen ver-
wendet werden:
<E> - Ende
Soll die Arbeit mit dem Text-
editor beendet werden, muss
dieses Kommando verwendet wer-
den, nach der Anzeige von An-
fangs und Endadresse des ge-
fuellten Textbereiches wird der
Monitor erreicht
<A> - Anfang
Cursor auf Textanfang setzen und
neuen Bildschirminhalt darstel-
len
<Z> - Ende
Cursor auf Textende setzen und
neuen Bildschirminhalt darstel-
len
<S> - Sprung auf Zeile
nach der Eingabe der Zeilennum-
mer in dezimaler Form mit maxi-
mal fuenf Ziffern werden im Text
vom Anfang beginoend die Zei-
chen NL bis zu dieser Zahl ab-
gezaehlt und der Cursor auf die
erreichte Stelle gesetzt, an-
schliessend wird der Bild-
schirminhalt neu dargestellt
<M> - Markierung setzen
der Cursor wird im Bildschirm-
modus auf den Anfang eines zu
loeschenden Textbereiches posi-
tioniert, anschliessend wird
mit diesem Kommando diese Stel-
le markiert und wieder in den
Bildschirmmodus zurueckgeschal-
tet, ueber die Moeglichkeiten
der Cursorpositionierung kann
jetzt das Ende des zu loeschen-
den Bereiches erreicht werden
<#> - Teil loeschen
anschliessend an <M> kann mit
diesem Kommando der so einge-
schlossene Textbereich aus dem
Textpuffer geloescht werden,
moegliche Fehler sind das Feh-
len der ersten Markierung bzw.
die falsche Markierung bzw.
die Ausfuehrunc von Nicht-Cur-
sorpositionier-Operationen
zwischen Markier- und Loesch-
kommando
<$> - alles Loeschen
falls der kompletqe Textpuffer
geloescht werden soll, kann
das mit diesem Kommando er-
reicht werden.
<F> - Finden/Ersetzen
Soll eine Textfolge im Textpuf-
fer gesucht werden und ggf.
durch eine andere Textfolge er-
setzt werden, so muss nach
Aufruf dieses Kommandos der
Text, der gesucht werden soll,
eingegeben werden, durch '/'
getrennt kann anschliessend der
einzusetzende Text angegeben
werden. Die gesamte Textfolge
ist auf 31 Zeichen begrenzt.
Nach Abschluss der Zeichenfolge,
wird geprueft, ob der gesuchte
Text auf der Cursorposition
gefunden wurde. Ist das der
Fall, tritt die Funktion Er-
setzen in Aktion. Dabei kann
ein beliebig langer Text durch
ainen anderen beliebig langen
Text ersetzt werden, solange
Platz im Textpuffer vorhanden
ist. Anschliessend steht der
Cursor hinter dem ersetzten
Text und der Bildschirminhalt
wird dargestellt.
Ist der an der Cursorposition
vorgefundene Text unterschied-
lich zum gesuchten Text, wirkt
die Funktion Suchen, die den
Textpuffer von der aktuellen
Cursorposition beginnend in
Richtung Textende nach einer
Uebereinstimmung mit dem ge-
suchten Text durchmustert.
Bei der ersten Uebereinstim-
mung wird der Curuor auf das
erste Zeichen dieser Zeichen-
kette gesetzt und in den Bild-
schirmmodus umgeschaltet.
Im Bildschirmmodus existiert
die Funktionstaste, die diesen
Kommandokomplex ohne erneute
Eingabe der Zeichenkette wied-
erholt startet. Die Find-Routi-
ne startet immer auf der aktu-
ellen Zeilenposition (ggf.
vorher Kommando A ausfuehren.
<D> - Drucken
Soll der im Textpuffer enthal-
tene Text ausgedruckt werden,
besteht die Moeglichkeit der
Einstellung des Seitenformates
und der Auswahl der zu drucken-
den Seiten. Eine Arbeit mit
Seitenstop kann eingestellt
werden. Nach Aufruf des Komman-
dos erfolgt die Aufforderung
zur Eingabe der Zeilennummer,
ab der gedruckt werden soll.
Eine Zahl zwischen 1 und 99999
muss eingegeben werden. Jede
Zahl, fuer die im Textpuffer
nicht die ausreichende Zeilen-
zahl gefunden wird, fuehrt so-
fort zum Abbruch des Kommandos.
Die Frage nach der Zeilenzahl
wird mit einer dreistelligen
Dezimalzahl (>9) beantwortet.
Bei Zeilenzahl=0 bzw. keine Ein-
gabe erfolgt keine Seitenforma-
tierung.
Bei geforderter Seitenforma-
tierung wird abgefragt, mit
welcher Numerierung die ge-
druckten Seiten versehen wer-
den sollen. Bei leerer Eingabe
wird ohne Fusszeile, in der die
Seitennummer untergebracht ist,
gedruckt.
Anschliessend wird abgefragt,
ob ein Druckstop nach jeder
Seite erfolgen soll. Wird diese
Frage bejaht, stoppt der Druck
definiert nach jedet Seite. Im
anderen Fall wird der Text bis
zum Ende ohne Pause gedruckt.
Der Bediener kann jederzeit
durch CTR-C den Druck abbrech-
en. Fehler wahrend des Druckes
werden angezeigt.
* der Bildschirmmodus
Im Bildschirmmodus wird der
Bildschirm entsprechend des
eingegebenen Textes aktualisi-
ert. Das Textfenster wird dabei
so dargestellt, dass der Cursor
im Bildfenster erscheint. Dabei
kann an den Raendern Text abge-
schnitten sein, der nicht mehr
auf den Bildschirm passt.
Steuerzeichen, die von der Tast-
tatur angesprochen werden, aber
durch das Programmsystem nicht
bearbeitet werden, quittiert
eine Fehlerausschrift.
- allgemeine Funktionen
Alle Funktionen werden durch
entsprechende Tastatureingaben
ausgeloest. Das Programmsystem
enthaelt eine Tastaturkonver-
tierungsroutine, die es ermoeg-
licht jeden beliebigen Tasta-
turcode als Funktionscode fest-
zulegen. Im folgenden werden
die entsprechenden Speicherzel-
len, in denen der gewuenschte
Tastaturcode eingetragen werden
kann aufgelistet.
Adr. Code Bedeutung
(z.B.)
______________________________
105H 09H Cursor rechts ein Zei.
106H 08H Cursor links
107H 0AH Cursor hoch
108H 0BH Cursor runter
109H 04H Cursor eine Seite vor
10AH 02H Cursor Seite zuruck
10BH 10H Zeichen links loeschen
10CH 7FH Zeichen rechts loeschen
10DH 03H ESC
10EH 1BH ESC
10FH 01H Wandlung Buchstabe
110H 15H Umschaltung Buchstabe
111H 0FH Loeschen einer Zeile
112H 11H Ersetze/Wiederhole
113H 0CH FORM FEED
114H 0DH ENTER
115H 14H Tabulator
116H 06H Tabulator
CTR-C fuehrt zur sofortiger
Rueckkehr in den Bildschirm-
modus ohne Ausfuehrung des Kom-
mandos (Abbruch)
* die Druckerschnittstelle
Der Anschluss eines Druckers
(oder eines anderen peripheren
Geraetes) ist vorbereitet.
Dazu muss eine entsprechende
Treiberroutine (Centronixs,
IFFS oder V24) an das Programm-
paket angebunden werden.
Die entsprechende Schnittstelle
liegt auf der Adresse
12DH mit den Daten:
12DH: LD A,C ;Zeichen in C
CALL 0FFE8H ;(DRAKK)
SCF ;Fehler,w.n.ges.
RET
Hier kann eine entsprechende
Aenderung der Treibereinbindung
erfolgen.
Beim Aufruf des Druckertreibers
steht das zu druckende Zeichen
im C Register. Der Drucker
quittiert die ordnungsgemaesse
Uebernahme des Zeichens durch
setzen des C - Flags. Ein nicht
gesetztes C - Flag fuehrt zu
einer Fehlerausschrift.
Beispielprogramm fuer eine
einfache Centronix-Schnittstelle
ueber den freien PIO-Port:
ORG 0F40H
ST: LD (SACKP),SP ;Inhalt Stack retten
LD SP,STCK ;neuen Stack festlegen
LD A,0FH ;PIO Initialisierung
OUT 1
LD A,0F0H
OUT 1
LD A,87H
OUT 1
LD A,L(INTS) ;Interruptadresse laden
LD (0F0H),A
LD A,H(INTS)
LD (0F1H),A
CALL AUSG
RUECK: LD SP,(SACKP) ;alten Stackinhalt laden
RET
;
AUSG: LD A,C
CMP 1EH
JRZ KONV-#
AUSG1: CPL ;da im Muster invertierende Treiber
OUT 0
EI
M1: JRNC M1-#
RET
;
;Konvertierung des Zeilenendezeichens
;"1EH" in die Folge "0DH,0AH"
;
KONV: LD A,0DH
CALL AUSG1
XOR A ;C-Flag ruecksetzn
LD A,0AH
CALL AUSG1
JR RUECK-#
;
;Interruptroutine
;
INTS: DI
SCF
RETI
;
BER 6
STCK: DA 0 ;Stackobergrenze
SACKP: DA 0
;
ORG 12DH
;
ZEIGER:JMP ST
;
END
Anmerkung:Der erzeugte Quelltext
ist kompatibel zu den meisten
anderen Textsystemen und Assem-
blern wie z.B. Texteditor Scf
oder Assembler Scf.
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